Historie

Gründonnerstag

Heute ist Gründonnerstag. Das ist der Tag, an dem das letzte Abendmahl stattgefunden haben soll. Also nicht generell, sondern das von Jesus.
Damals gab es etwas Probleme mit der Tischbestellung, weil die vorher Bescheid gegeben haben, dass sie einen Tisch für 24 brauchen.
»Wat denn? Ihr seid doch nur 12. Oder dreizehn, wenn man den Typen mit dem Leuchtkranz um den Kopp dazuzählt.«
»Ja, aber wir müssen ja alle auf der einen Seite des Tisches sitzen, damit nicht manche von uns mit dem Rücken zu den Malern sitzen.«
»Welche Maler?«
»Die uns in ein paar Jahrhunderten malen werden.«
»Alter, sauft ihr oder sowas?«
»Nur Messwein.«
»Vielleicht solltet ihr auf Wasser umsteigen.«
»Ja, es fällt nur schwer abstinent zu sein.«
»Wieso?«
»Unser Chef kennt da diesen Trick mit dem Wasser…«

Bei diesem Text handelt es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting von 2018.

Valentinstag

Heute ist Valentinstag. Wie Hollywood und eine Reihe von Schriftstellern seit dem 14. Jahrhundert es uns gelehrt hat, ist das ein Tag der Liebe. Und wie die Blumen- und Schokoladenindustrie es uns gelehrt hat, ist es ein Tag, an dem man möglichst Blumen und Schokolade verschenken sollte.
Wenn man es nicht mit romantischer Liebe in Verbindung bringt, dann hat man vielleicht noch im Kopf, dass an dem Tag ein Massaker in Chicago stattgefunden hat, für das sich Al Capone verantwortlich zeichnete.
Aber woher kommt der Tag wirklich? Wer war Valentin?

Valentin war ein oder mehrere Heilige, die sich im dritten Jahrhundert in Rom herumgetrieben haben. Warum war das nicht nur einer, sondern mehrere? Weiß keiner so genau, weil sich so viel widerspricht. Man ist sich aber ziemlich einig darüber, dass Valentin als Märtyrer (nicht als Mehrtürer) starb, nachdem er den römischen Kaiser genervt hatte.
Wie hat er ihn genervt?
Er hat Trauungen durchgeführt. Das Problem daran war, dass es angeblich ein Gesetz gab, welches verheiratete Männer davon abhielt, in der römischen Armee zu dienen. Im Grunde hat er also Leute davor bewahrt in den Krieg zu ziehen. Abgesehen davon, war er natürlich ein Christ und hat christliche Trauungen durchgeführt. Und im dritten Jahrhundert reagierte das Römische Reich darauf in der Regel mit einer großen Show im Kolosseum, wo man als Christ zwar im Mittelpunkt stand, aber eben auch von wilden Tieren zerfleischt wurde. Was man nicht alles für fünf Minuten Ruhm tut, nicht wahr?
Allerdings wurde Valentin nicht von wilden Tieren gefressen. Nachdem er festgenommen wurde, heilte er im Gefängnis noch schnell die Tochter des Gefängniswärters von Blindheit. Sonst ist in einem Gefängnis auch nicht viel zu tun, gell?
Und der Kaiser Claudius fand Valentin offenbar auch ganz okay, weswegen er ihm sagte: »Alter, wie isset, willste nich römischer Priester werden. Pro: Du bleibst am Leben. Contra: Christentum kannste vergessen.«
Und Valentin darauf: »Och, hm, nö.«
Und Claudius: »Echt jetzt?«
Und Valentin so: »Red ich Spanisch oder was?«
Das fand der Kaiser irgendwie doof und sagte deswegen seinen Männern, dass sie ihn mit Keulen und Steinen totschlagen sollten. Hat aber nicht geklappt.
Valentin: »Lebe noch. LOL.«
Also hat man ihm den Kopf abgeschlagen.

Der Brauch, irgendwelche Karten zu überreichen, kommt übrigens daher, dass Valentin der Gefängniswärtertochter zum Abschied eine Notiz hinterließ, auf der »Dein Valentin« stand. Nur so nebenbei.

Seine Gebeine liegen mittlerweile angeblich in ca. einem Dutzend verschiedener Kirchen rund um die Welt. Im späten 18. Jahrhundert gab der Papst die angeblichen Gebeine einer Kirche in Madrid mit dem Auftrag: »Hier, hebt ihr das auf.« Dort kann man sie auch heute noch begutachten.

Der heilige Valentin ist der Schutzpatron der Jugendlichen, Reisenden und aus irgendeinem Grund der Imker. Er soll zur Bewahrung der jungfräulichen Unschuld und zu einer guten Verlobung und Heirat verhelfen, was irgendwie ironisch ist, wenn man bedenkt, was viele Leute, gerade in Amerika, an diesem Tag tun. Er wird bei Wahnsinn, Epilepsie und Pest angerufen. Weil das vermutlich mit dem ganzen Konzept der Liebe am besten zu vereinbaren ist.

Also wer seiner oder seinem Liebsten heute ein Valentinstag-Geschenk macht, möge daran denken, dass das irgendwie des Wahnsinns ist.

In diesem Sinne: Einen schönen Valentinstag!

 

Bei diesem Text handelt es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting von 2018.

Geschichten zum Tag: 30.04. – Eva und Adolf

Eva H., vormalige Braun sagt: »Ach, ist das schön endlich verheiratet zu sein.«
Ihr Mann, Adolf H., hockt grimmig auf dem Stuhl und gibt nur ein Krächzen von sich.
»Sag mal, Wolfilein«, spricht die Frau, »wo fahren wir eigentlich in den Flitterwochen hin.«
Der Mann, dem die schwarzen Haarsträhnen ins Gesicht hängen, schaut auf: »Äfa, äch weiß nicht, ob wir öberhaupt irgendwo hinfahren können.«
»Was, willst du etwa die ganze Zeit nur hier im Bunker herumlungern?«
»Äch dänke schon.«
»Na toll. Das habe ich mir ja etwas anders vorgestellt.«
»Äfa«, sagt der zusammengesunkene Mann, »dä Russn stähn vor der Tör.«
»Na, und wer hat die eingeladen? Ich nicht.« Sie schmollt.
»Äfalein, äch glaube der Krieg ist verloren.«
»So ein paar Tage Ostsee wären völlig in Ordnung. Nur, dass man einfach mal rauskommt.«
»Äfa«, sagt der Mann im Mantel, »ons bleibt nur der Freitod.«
»Freiburg? Ja, da soll auch schön sein.«
»Nächt Freiburg«, stöhnt Adolf H., »Freitod.«
»Noch nie von gehört. Wo liegt denn das? Hoffentlich irgendwo am Meer. Ich würde ja gerne mal wieder baden gehen.«
»Äfa, wir können nächt weg. Dä Russn …«
»Immer hast du irgendeine Ausrede. ›Lass mich mal schnell Kanzler werden‹, hieß es. Und dann ›Lass much nur schnell eine Autobahn bauen‹. Und dann fingst du an mit diesem ›Polen erobern‹. Und Frankreich. Hättest mich ruhig mit nach Paris nehmen können.« Sie steckte sich eine Zigarette an.
Adolf H. wischte den Rauch mit der Hand davon. »Äfa, do weißt, äch mag das nicht. Das äst gesundheitsschädlich.«
»Na, man hat ja sonst keine Freude hier.«
Der Mann zieht die Mundwinkel nach unten und sagt nichts. Er fummelt an seinem Gurt herum, wo er eine Pistole aus dem Halfter holt.
»Was soll das denn jetzt?«, fragte Eva.
»Äch öberlege, ob äch mäch erschieße.«
»Was, nur weil du nicht in die Flitterwochen willst?«
Eva pustet den Rauch direkt in seine Richtung. Er muss Husten.
»Und wer«, sagt sie, »soll die Sauerei hinterher wieder saubermachen?«
»Dä Russn?«, fragt Adolf H.
»Nein, ich. Ich, mein lieber. Nun lass uns doch lieber besprechen, wo wir unsere Hochzeitsreise verbringen. Wir könnten doch auch nach Italien fahren. Hast du da nicht diesen Bekannten?«
»Mossolini? Dieser feige …«
»Reg dich nicht auf. War ja nur eine Idee. Mir war auch so, als hätte neulich irgendwer etwas von Argentinien erzählt. Aber ich glaube, dass ist mir zu weit. Da muss man ja so lange fliegen.«
»Äfa … dä Russn!«
»Na, die gibt’s ja in Argentinien nicht, oder? Wie wäre es denn mit London?«
»Äfa, da sind die Engländer. Und däser Churchill!« Er hob die geballte Faust.
»Du findest auch immer was, oder? Mach du doch auch mal einen Vorschlag.«
»Äfa, wir können nicht weg. Dä Russn …« Er schlug mit der Hand auf den Tisch.
»Ja ja, du und deine Russen. Also wenn es sein muss, dann fahre ich auch nach Sankt Petersburg. Hauptsache wir kommen überhaupt mal raus.«
Adolf H. seufzt und holt aus seiner Tasche eine kleine Tablette hervor, die er ihr hinhält.
»Was ist das? Ein Bonbon?«
Er räuspert sich. »Sächer.«
»Und wie schmeckt das? Wenn das bitter ist, will ich das nicht.«
»Das äst …«, er zögert kurz, »… ein Kaubonbon. Du musst kräftig raufbeißen.«
»Hast du vielleicht irgendwas, was nach Himbeere schmeckt. Die mag ich.«
»NÄMM JETZT DIE TABLETTE!«
Eva zieht an der Zigarette. »Also wenn du jetzt laut wirst, will ich das gar nicht. Da ist man kaum einen Tag verheiratet und schon wirst du laut. Das kannst du vielleicht vor deinen Parteifreunden machen, aber ich bin deine Frau.«
»Äfa, dä Russn!«
»Ach, du und deine Russen.«
»Äfa, nämm das und sei ruhig.« Er hält ihr die Tablette erneut hin.
»Na, das ist ja auch keine Art.«
Adolf H. seufzt. Er legt die Tablette auf den Tisch und setzt sich die Waffe an den Kopf.
»Mein Gott, dass du immer so dramatisch sein musst.«
Er drückt ab. Es knallt und er fällt tot vornüber.
»Aaaaaaaah, Wolfi! Die Bettlaken!« Der Anblick des Blutes lässt sie erschrecken. »Das geht doch nie wieder raus. Ich brauche erstmal was zur Beruhigung. Wo ist denn dieses Bonbon?«

So oder ähnlich war das. Schätze ich.

 

Wer die Geschichte gerne von mir vorgelesen bekommen möchte, kann sich einfach mein Video dazu ansehen:

Geschichten zum Tag: 18.04. – Der Grundstein für den Petersdom wird gelegt

Heute vor 512 Jahren (sprich: 1506) wurde der Grundstein für den Petersdom in Rom gelegt. (Happy Birthday, übrigens) Ironischerweise war das auch der Grundstein für die Spaltung der Kirche.
Der Papst lebte damals ein wenig nach dem Motto: »Ick will die größte, schönste Kirche.«
Und die anderen Bischöfe sagten: »Is ja nich so, als hätten wir nich schon etliche Kirchen.«
»Die soll aber noch größer und schöner sein. Also so richtig auf Jahre hinaus, mit allem Pipapo und so.«
»Und wer soll den Scheiß bezahlen?«, fragten alle anderen.
Da musste der Papst erstmal nachdenken. Dann kam ihm die rettende Idee. »Passt ma auf, wir verkaufen ab jetzt einfach Ablassbriefe.«
»Äh, wat jetzt?«
»Na, so’n Wisch Papier, den die Leute kaufen, damit sie oder ihre Verwandten – auch die, die schon tot sind – etwas weniger Zeit im Fegefeuer verbringen.«
Alle blätterten nervös in der Bibel. »Und das ist kirchenrechtlich einwandfrei?«
»Leute, Maul halten, ich bin der verdammte Papst, Vertreter Gottes auf Erden und so weiter. Wenn einer das entscheiden kann, dann ja wohl ich.«
Also wurden Ablassbriefe herausgegeben, die ordentlich Knete einbrachten, aber den Argwohn eines kleinen Mönches hervorriefen, der meinte, dass nur Gott allein entscheiden könnte, wem er wie und in welchem Rahmen vergibt.
»Alter, so nich!«, sagte Luther und fügte vermutlich noch irgendeinen Satz hinzu, in dem er die Juden beleidigte, denn das war irgendwie sein Ding.
Und so entstand die Reformation, die evangelische Kirche und natürlich der Petersdom, der – je nach Betrachtungsweise – heute immer noch die größte Kirche der Welt ist. Immerhin hat der Papst irgendwie seinen Willen bekommen und Rom eine schöne Touristenattraktion.

Bei dem Text handelt es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting vom 18.04.2018.

Geschichten zum Tag: 16.04. – Masada

Heute vor 1944 oder 1945 Jahren, sprich im Jahre 73 oder 74, beendeten die Römer den jüdischen Krieg, als sie in Masada einfielen.
Wie das damals so üblich war, haben die Statthalter der römischen Provinzen ordentlich Steuern eingetrieben und auch gerne mal für sich abgezweigt. Als irgendwann die Juden nicht mehr zahlen konnten, ist der damalige Statthalter mit Soldaten in den Tempel eingedrungen und meinte: »Dit is allet meins.«
Die Juden sahen das freilich anders. »Kannste doch nich machen!«
»Wohle!«
»Manno!«
Und dann gab es Bürgerkrieg, in dem überraschend die Römer ordentlich eins auf die Mütze bekamen. Zumindest vorerst.

Als man in Rom mitbekam, dass in Judäa die Kacke am Dampfen war, schickte man gleich ein paar Legionen los, die ordentlich aufräumten. Sicher, das dauerte einige Jahre, aber hinterher hatte man gleich mehrere Städte und u.a. auch den jüdischen Tempel gleich ganz zerstört.
Nur ein kleines Dorf leistete Widerstand. Die Gallier hatten den Zaubertrank … nee, Moment … das war was anderes.

Masada, eine Bergfestung, die von den Römern stammte und auf einem Tafelberg (sprich: einem oben flachen Berg) lag, war von Sikariern (eine Art jüdische Assassinen-Gruppe) im Jahr 66 erobert worden. Durch die Lage war sie gut geschützt und als die Römer so langsam aber sicher alles platt machten, zogen sich die letzten Aufständischen dahin zurück. Alles in allem 967 Leute. Das letzte Aufgebot der Juden.
Der römische Feldherr Flavius Silva kam nach Masada und sagte zu den Juden: »Ey, wenn ihr aufgebt und uns reinlasst, dann bringen wir zumindest nicht alle um.«
Darauf sagten die Juden: »Ach, geh doch wo du wohnst.«
Die Juden konnten optimistisch sein, denn immerhin war die Festung so gut wie uneinnehmbar. Sechs Meter hohe, doppelt verstärkte Mauern, nur vier leicht zu verteidigende Eingänge und auf allen Seiten mindestens 80 Meter Höhenunterschied zum Boden, der die Nutzung von Belagerungsmaschinen unmöglich machte. Man hatte Vorräte und Brunnen innerhalb der Mauern. Es ging ihnen also mehr oder weniger gut. Allerdings hatten die Römer die Tendenz dazu einfallsreich zu werden, wenn ihnen jemand ans Bein gepinkelt hatte.
Silva meinte zu seinen Leuten: »Jungs, ihr baut jetzt eine vier Kilometer lange Mauer, damit die nicht abhauen können.«
Und die Soldaten sagten: »Och, Mann, ey.«
»Und acht kleinere Festungen auch noch, wo wir die ganzen Leute unterbringen.«
Und die Soldaten sagten: »War ja klar.«
Oben auf dem Berg saßen die Juden und schauten, was die Römer trieben. Der allgemeine Tenor war: »Dit sieht ja nich gut aus, ma sagen.«
Trotzdem konnten die Römer gar nicht zur Festung vordringen. Ihre einzige Chance die Mauern zu durchbrechen, wären Belagerungsmaschinen gewesen. Aber die hebt man ja nicht mal so eben 80 Meter hoch und stellt sie irgendwo hin, wo kein Platz ist.
Die Juden pöbelten von der Mauer: »Euch gehen ja die Vorräte viel eher aus als uns. Nananananananananana!«
Also dachte Silva: »Ihr kleinen … « Dann wandte er sich an die Armee: »Leute, ick hab ne Idee! Wir bauen einfach eine Rampe.«
»Wat jetzt?«, fragten die Soldaten.
»Na, wir schütten hier an der etwas flacheren Stelle einfach lauter Zeug hin, bis wir oben ankommen. Dann schieben wir nen Belagerungsturm rauf, machen die Mauer kaputt und – zack, die Bohne – alle tot.«
Die Soldaten waren sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatten. »Du willst, dass wir ohne Bagger oder Baufahrzeuge – die wir ja noch gar nicht kennen – so viel Erde bewegen, die das Kolosseum oder mehr füllen könnte?«
»Yup.«
»Och Mann …«
»Is was?«
»Nee, allet super. Großartige Idee.«

Die aufständischen Juden konnten nun jeden Tag sehen, wie die Rampe langsam wuchs. Im Grunde entstand ein kleiner Berg vor ihrer Nase. Und innerhalb von zwei Monaten war das Ding fertig.
Als der Belagerungsturm und die Truppen den Berg hinaufkamen, ging den Juden ganz schön die Muffe. »Ohshitohshitohshitohshitohshitohshitohshit!«
Schließlich, nach ein paar Problemchen, kamen die Römer an die Mauer, durchbrachen sie und stürmten das Lager. Aber statt einem ordentlichen Kampf erwartete sie … Stille.
960 Leichen lagen in Masada verstreut. Die Aufständischen hatten sich entweder selbst umgebracht oder gegenseitig. Lediglich zwei alte Frauen und fünf Kinder, die überlebten, weil sie sich versteckt hatten, wurden von den Römern gefunden. Vermutlich lagen ein paar Leichen mit erhobenen Stinkefingern herum.
Die Römer daraufhin: »Wow … das ist … wow. Also damit haben wir jetzt gar nicht gerechnet. Das ist ziemlich abgedrehter Scheiß, aber … Respekt.«

 

Bis heute gilt Masada als Symbol für den jüdischen Freiheitswillen.

Geschichten zum Tag: 15.03. – Die Ermordung von Julius Caesar

Am 15. März 44 v.Chr. ging Gaius Julius Caesar in das Theater von Pompeius – eigentlich ein Veranstaltungsort -, weil dort der Senat tagte. Während der Sitzung sollte es Gladiatorenkämpfe geben, denn – klar – warum auch nicht. Auch heute im Bundestag werden sich ja noch verbal die Köpfe eingeschlagen.
Was Caesar nicht wusste, war, dass die Gladiatoren da waren, falls irgendwas bei seiner Ermordung schiefgehen sollte.
Er war zuvor zum Diktator auf Lebenszeit ernannt worden, was seinem Ego sicher sehr geschmeichelt hatte. Caesar war ja so etwas wie ein Rockstar, der sich für den Mittelpunkt der Welt hielt. (Da muss ich irgendwann mal was drüber schreiben.) Nur dass er – im Gegensatz zu Rockstars – nicht Gitarre spielte oder sang, sondern anderen Ländern militärisch nahelegte es doch mal mit der römischen Republik zu probieren. Dafür wollte er dann natürlich ordentlich belohnt werden, am liebsten mit Macht. Das wiederum fanden einige Senatoren nicht so prall, weswegen sie dachten: »Ey, der muss weg.«
Auf dem Weg ins Theater, gelang es einigen Senatoren Caesar abzukapseln. Dann zogen sie ihre Dolche und hieben auf ihn ein.
Und Caesar so: »Ey, dit is ja auch keine Art!«
Und die Sentatoren so: »Wie sieht’s denn jetzt aus mit abnippeln?«
Und Caesar sprach: »Ach ja, da war doch was.« Dann starb er.
Im Anschluss wurde noch schnell beschlossen, dass der Mord an Caesar als Tyrannenmord berechtigt gewesen ist, weswegen alle daran beteiligten freigesprochen wurden. Dann klopften sich die Mörder auf die Schulter und sagten: »Mensch, da haben wir ja noch mal Ferkel gehabt.«
Dummerweise sahen Caesars Kumpel Marcus Antonius und Caesars Adoptivsohn und Erbe Octavius das etwas anders.
»Euch ist schon klar, dass ihr jetzt alle eines schrecklichen Todes sterbt, oder?«
Und die Senatoren so: »Verdammt, irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt.«
Dann gab es einen lustigen Bürgerkrieg, Marcus Antonius und Octavius gingen sich irgendwann auch gegenseitig auf den Sack, bis Octavius letztendlich gewann und meinte: »Also das mit der Republik hat ja auch irgendwie nicht geklappt, jetzt bin ich halt der Chef.«
Und die im Sterben liegenden Senatoren so: »Hey, Moment mal, war das nicht genau das, was wir mit dem Mord an Caesar verhindern wollten?«
Und Octavius so: »Yup. Tschüssikowski. Ach, übrigens nenne ich mich jetzt Augustus. Der Erhabene. Cooler Name, was?«
Und die übrigen Senatoren so: »Klar! Super! Du bist der Beste! Haste dir auch verdient!«

Also, hütet euch vor den Iden des März heute! Und hinterfragt es, wenn ihr irgendwo in einem Meeting seit und Gladiatorenkämpfe abgehalten werden…

Geschichten zum Tag: 13.03. – Der Uranus wird entdeckt

Heute im Jahr 1781 entdeckte William Herschel einen neuen Planeten. Nun, zumindest hat er etwas entdeckt, von dem er dachte: »Wat is’n dit?«
Bis ein russischer Astronom sagte: »Keule, scheint irgendwie ’n Planet zu sein.«
»Is ja ’n Ding!«, sagte William und nannte es »Georgsgestirn«, nach seinem König Georg III.
Der König war davon sehr geschmeichelt. »Trefflicher Name!«, sagte er. »Und weil Arschkriecherei einen immer weiterbringt, kannst du jetzt Chefastronom von Großbritannien sein.«
Die Franzosen, die es aber mit den Engländern, vor allem mit deren König, nicht so hatten, nannten den neuen Planeten zunächst mal »Herschel«, bis dann irgendwer in der Astronomengemeinschaft sagte: »Leute, passt mal auf, wir können das Ding nicht Herschel nennen, wie klingt denn das? Mars, Jupiter, Saturn, Herschel? Ernsthaft, jetzt.«
»Wat is’n mit Uranus?«, sagte einer, woraufhin alle englischsprachigen Astronomen zu kichern anfingen. »Ist der Name einer griechischen Gottheit. Die anderen Planeten heißen zwar nach römischen Gottheiten, aber wat soll’s.«
»Ja, sicher Uranus …«, sagten die Briten und kicherten erneut.
Und so blieb dann der Name und erheitert Leute mit Englischkenntnissen bis heute.*

*Für Leute mit wenig Englischkenntnissen: »Uranus« wird wie »your anus« (»dein Darmausgang«) ausgesprochen.

 

Bei diesem Text handelte es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting.

Geschichten zum Tag: 20.02. – Geburtstag von Geoffrey Thomas Phipps Hornby

Heute vor 193 Jahren wurde Geoffrey Thomas Phipps Hornby geboren.
99% der Leser kratzen sich jetzt vermutlich am Kopf und sagen »Wer? Wat?« und hätten damit gar nicht mal so unrecht.
Es handelt sich bei Hornby um einen britischen Admiral, der vor allem für sein diplomatisches Geschick bekannt war. Und seinen ersten großen Einsatz hatte er im sogenannten Schweinekonflikt.
Im Schweinekonflikt von 1859 ging es um einen Gebietsdisput zwischen den USA und Großbritannien. Im Grunde hatte man irgendwann in einem Vertrag die Grenze zwischen den Territorien festgelegt, sich dabei aber undeutlich ausgedrückt, frei nach der Art: »Wir nehmen dit Land links vom Wasser und ihr dit rechts. Allet klar? Fein.«
Dummerweise gab es aber mehrere Inseln im Wasser und auf einer davon gab es zwei Farmen: eine britische und eine amerikanische. Die Schweine von der britischen Farm liefen frei herum und fraßen die Ernte des amerikanischen Farmers, was der natürlich wenig knorke fand.
»Alter, halt die Viecher weg von der Farm sonst setzt es was?«
»Pöh, gar nich. Is allet britisch hier, Verpfeif du dich doch.«
»Nüscht is mit britisch. Dit is Amerika, Du Pfosten!«
»Ach, geh doch wo du wohnst!«
Daraufhin nahm der Amerikaner eine Knarre und erschoss ein Schwein. Denn, natürlich hatte der Amerikaner eine Knarre und wenn er schon eine hat, dann benutzt er sie auch.
Da das ein preisgekröntes Schwein war – Schönste Haarfrisur 1858 – wollte der Brite Entschädigung, die der Amerikaner aber nicht zahlen konnte und wollte. Also wandten sich die Briten an die Regierung, die gleich alle Amerikaner als Eindringlinge von der Insel vertreiben wollten.
Als das örtliche amerikanische Militär davon erfuhr, dachten die sich: »Dit jeht mal ja nich!« So wurden Truppen ausgesandt.
Die Briten reagierten darauf, indem sie drei große Kriegsschiffe unter dem Befehl von Hornby hinbeorderten.
Bei diplomatischen Gesprächen einigte man sich dann darauf, dass beide Länder Anspruch hatten und erstmal beide auf der Insel bleiben sollten. Trotzdem traute keiner so recht dem anderen über den Weg, weswegen dort Soldaten von beiden Seiten stationiert blieben. Nach 12 Jahren des »Konflikts« konnte schließlich der deutsche Kaiser vermitteln und die Insel ging an Amerika.
So hatte Hornby es geschafft, dass in einem 12-jährigen Konflikt der einzige Leidtragende ein Schwein gewesen war.

 

Bei diesem Text handelte es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting.

Christi Himmelfahrt

Heute ist Christi Himmelfahrt. Zumindest ein ordentlicher Name. Kann man sich was drunter vorstellen. Nicht so wie Fronleichnam, wo alle denken »Häh?«.
Trotzdem, hier ein kleiner Auszug aus der Apostelgeschichte, wo etwas näher auf die Himmelfahrt von Jesus eingegangen wird …

»Die erste Rede habe ich getan, lieber Theophilus, von alle dem, dass Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren, bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, welche er hatte erwählt, durch den Heiligen Geist Befehl getan hatte, welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeigt hatte durch mancherlei Erweisungen, und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.«
Und die Jünger sagten: »Wer zum Teufel redet da eigentlich? Lukas? Redest du schon wieder mit dir selbst?«
»Gar nicht.«
»Und wer ist Theophilus? Und kannst du vielleicht mehrere Sätze benutzen. Man weiß ja am Ende schon nicht mehr, was du am Anfang gesagt hast.«
»Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, dass sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört (sprach er) von mir; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.«
»Ja, das haben wir auch gehört. Danke für die Zusammenfassung«, sagten die restlichen Jünger.
»Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: HERR, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? Er aber sprach zu ihnen: Ääääääh, das werdet ihr schon sehen.«
»Das hat er so gar nicht gesagt!«
»Aber sinngemäß.«
»Er hat gesagt: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat, sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.«
»Ja, das klingt nach ihm.«
»Erzählst du jetzt weiter?«
»Ja, doch. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.«
»Das kann ich bestätigen!«, sagte ein Jünger. »Husch, weg war er. Geile Nummer. Damit hätte er in Damaskus auftreten können!«
Und die anderen Jünger sagten: »Pssst!«
Der Erzähler fuhr fort: »Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, welche auch sagten: Wat macht ihr noch hier? Seht zu, dass ihr wegkommt.«
»Nee, das stimmt schon wieder nicht!«
»Wohle!«
»Alter, ich war dabei, ich werde das ja wohl wissen.«
»So? Was haben sie denn gesagt?«
»Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.«
»Also im Grunde doch: Was steht ihr rum, macht das ihr wegkommt.«
Und die Jünger seufzten.
»Da wandten sie um gen Jerusalem von dem Berge, der da heißt Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon. Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, da denn sich aufhielten Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesus, und seinen Brüdern.«
»Na, unsere Namen kennt er zumindest.«
»Aber nicht die von unseren Frauen.«
»Oder von Jesus Brüdern.«
»Ey, wat? Jesus hatte Brüder?«
»Glaubst du Maria war die ganze Zeit mit Joseph verheiratet und die haben nicht einmal geschnackselt?«
»Na ja, hast du dir die mal angeschaut?«
»Das war doch jetzt nicht der springende Punkt. Der springende Punkt war, dass sie noch andere Kinder hatte.«
»Und ich dachte, die wäre immer Jungfrau geblieben. Bei dem Gesicht…«
»Rede nicht so über die Mutter des Herrn!«
»Ich war halt einfach nur verwundert, dass der Herr Brüder hat.«

Wer die Sache mit den Brüdern übrigens nicht glaubt, darf gerne in der Apostelgeschichte Kapitel 1 nachschlagen.

 

Hinweis: Bei diesem Text handelt es sich ursprünglich um ein Facebook-Posting vom 10.05.2018.